Alles Lob gebührt Allah dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen. Wen Allah rechtleitet, den kann keiner in die Irre führen und wer in die Irre geht, für den gibt es keinen der ihn rechtleiten kann.
Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt der das Recht hat angebetet zu werden außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammed (s.a.w) sein Diener und Gesandter ist.
TEIL 1
Liebe Geschwister im Islam,
die Erziehung unserer Kinder ist eine große Verantwortung, die zugleich eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Sie geht uns alle gemeinsam etwas an. Allah hat uns diese Aufgabe zur Pflicht gemacht. Er sagt im Quran:
O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, über das hartherzige, strenge Engel (gesetzt) sind, die sich Allah nicht widersetzen in dem, was Er ihnen befiehlt, sondern tun, was ihnen befohlen wird.
– Kapitel 66, Vers 6
Außerdem sagte der Prophet (s.a.w):
“Jeder von euch ist ein Hirte, und jeder Hirte wird für das was seine Herde bildet verantwortlich gemacht.”
– Überliefert in Bukhari und Muslim
Wir müssen wissen, dass die Eltern ein sehr großen Einfluss darauf haben, wie die Kinder aufwachsen und was später aus ihnen wird. Denn der Prophet (s.a.w) sagte:
“Jeder Mensch wird im Zustand der Fitrah (also gottergeben) geboren, seine Eltern jedoch machen aus ihm eine Juden, einen Christen oder einen Feueranbeter.”
– Überliefert in Bukhari und Muslim
Bekanntlich schreiben sich Kinder ja auch dem religiösen Bekenntnis des Elternhauses zu.
Wir müssen ein genaues Bild vor Augen haben, wie wir unsere Kinder in dem Land, worin wir uns befinden, nach den islamischen Grundsätzen erziehen können,damit sie für unsere Augen eine Freude im Diesseits und im Jenseits werden. Das dürfen wir auf keinen Fall auf die leichte Schultern nehmen, sondern unsere Verantwortung für ihre religiöse Entwicklung tagtäglich vergegenwärtigen.
Wie Allah sagt:
“Und diejenigen, die sagen: Unser Herr, schenke uns an unseren Gattinnen und unseren Nachkommenschaften Grund zu Freude und mache uns für die Rechtschaffenen zu einem Vorbild.”
– Kapitel 25, Ver 74
Wir müssen uns bemühen unsere Kinder an Allah zu binden und ihnen die Bedeutungen des islamischen Glaubensbekenntnisses genau erläutern, damit sie die islamischen Werte verinnerlichen.
TEIL 2
Geehrte Muslime,
es gibt bestimmte Mittel der Erziehung, auf die uns der Quran und die Sunnah hingewiesen haben, damit wir unsere Kinder erfolgreich erziehen können.
Das erste Mittel ist die Erziehung durch das gute Vorbild. Dies ist eines der wichtigsten Prinzipien und gleichzeitig eines der anspruchsvollsten Mittel um seine Kinder zu erziehen. Denn man muss erstmal selbst die Dinge praktizieren, die man seinen Kindern vermitteln möchte, da die Kinder ihre Eltern als Vorbilder sehen und automatisch von ihren Eigenschaften übernehmen. Wenn wir keine guten Beispiele sind begehen wir Unrecht gegenüber unseren Kindern. Ebenfalls muss man seine Kinder auch an bestimmte Vorbilder binden, wie die Gefährten des Propheten (s.a.w) und die die rechtschaffenen Vorfahren und natürlich auch der größte Vorbild, der Prophet Muhammed (s.a.w).
Das zweite Mittel ist die Erziehung durch den Dialog. Das bedeutet, dass man mit seinen Kindern redet, ihnen zuhört und ihnen Fragen stellt und Antworten gibt. Dies ist ein wichtiges Mittel um den Kindern bestimmte Dinge zu vermitteln. Außerdem ist es auch ein Mittel, wie die Propheten ihre Kinder erzogen haben wie uns Allah in verschieden Stellen im Quran erzählt und wie es aus dem bekannten Hadith hervorgeht in dem der Engel Jibril dem Propheten (s.a.w) fragen gestellt hat um den Leuten den Islam beizubringen.
Dieses Mittel der Erziehung wird heute von vielen Eltern vernachlässigt, da sie kaum mit ihren Kindern reden und sie den ganzen Tag vor dem Fernseher und dem Computer lassen und sich der Folgen ihrer Passivität im Dialog gar nicht bewusst sind. Die Kinder haben ein natürliches Verlangen nach Gespräch, nach Zuhörern und wenn die Eltern dafür nicht da sind, suchen sie jemanden anders aus ihrer Umwelt oder im Internet. Ein Kind möchte, dass jemand ihm zuhört und Verständnis ihn zeigt und beteuert, dass man an ihm glaubt, dass er sich bessert.
Das dritte Mittel ist die Erziehung durch die Gewohnheiten. Das bedeutet, dass man das Kind von klein auf an bestimmte Charaktereigenschaften, sowie gute Taten gewöhnt. Wenn ein Kind sich von klein auf an bestimmte Dinge gewöhnt hat, wird er sie auch in seine Leben umsetzen, auch wenn er groß ist und diese nicht mehr unterlassen. Es wird berichhtet, dass die rechtsschaffenen Vorfahren sagten: “Wir haben unsere Kleinkinder an das Fasten gewöhnt und wenn sie geweint haben, haben wir sie mit spielen abgelenkt bis zum Sonnenuntergang.”
Mann muss die Kinder von klein auf daran gewöhnen z.B “Assalamu alaikum” zu sagen, seine Eltern zu ehren, die Älteren Menschen zu respektieren usw., damit diese Dinge eine Gewohnheit werden.
Das vierte Mittel ist die Erziehung durch Geschichten. Zum Beispiel sollte man seinen Kindern Geschichten aus dem Quran erzählen, um sie damit zu inspirieren. Außerdem sollte man ihnen die Biographien der Gefährten teilen und den Gelehrten. Optimal wäre es, wenn man kindergerechte Erzählungen sucht, damit das Niveau für das Kind nicht all zu hoch ist.
Und das letzte Mittel, welches ich erwähnen möchte ist die Erziehung durch die Bestrafung. Der Prophet (s.a.w) sagte.
Befehlt euren Kindern das Gebet zu verrichten wenn sie 7 Jahre alt sind und bestraft sie dafür wenn sie 10 Jahre alt sind.
Von der Geburt an bis das Kind 7 Jahre alt wird soll man den Kindern Ihre Freihalten lassen. Wenn sie aber zwischen 7 und 14 Jahre alt sind soll man etwas strenger mit Ihnen werden und ihnen klare Grenzen setzen, denn wenn die Kinder einem in diesem Alter nicht gehorchen, so wird man es schwer haben sie später zu verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen. Zu den Eigenschaften eines guten Erziehers gehört, dass er auch mal streng sein kann, da die Kinder sonst keinen Respekt mehr vor einem haben. Denn wenn man eine Person liebt muss man manchmal streng zu ihr sein, um sie vor schlechten Dingen zu schützen.
Jedoch ist das Übertreiben in der Härte genauso schädlich, als ob man gar nicht streng ist. Die Mitte zu finden ist auch hier das Ideal. Deswegen muss man den Mittelweg einschlagen und die Guten Dinge Loben und nicht über die Fehler schweigen. In der Rolle als Erzieher sollte man seinem Kind die religiöse Identität beibringen und ihn so erziehen, dass er komplett selbständig, nach dem er ein bestimmtes Alter erreicht hat, freiwillig mit der islamischen Erziehung an sich selbst weiterarbeitet.
Möge Allah uns ermöglichen unsere Kinder richtig zu erziehen.