Alles Lob gebührt Allah dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen. Wen Allah rechtleitet, den kann keiner in die Irre führen und wer in die Irre geht, für den gibt es keinen der Ihn rechtleiten kann. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt der das Recht hat angebetet zu werden außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammed (s.a.w) sein Diener und Gesandter ist.
TEIL 1
Oh Diener Allahs,
Allah sagt uns in Seinem edlen Buch:
„Allah befiehlt euch, anvertraute Güter ihren Eigentümern (wieder) auszuhändigen und, wenn ihr zwischen den Menschen richtet, in Gerechtigkeit zu richten. Wie trefflich ist das, womit Allah euch ermahnt! Gewiss, Allah ist Allhörend und Allsehend.“
– Kapitel 4, Vers 58
In diesem Vers haben wir ein Befehl und eine Ermahnung von Allah. Der Befehl von Allah ist Pflicht für den Muslim. Was ist dieser Befehl? Allah sagt: “„Allah befiehlt euch, anvertraute Güter ihren Eigentümern (wieder) auszuhändigen….”.
Viele denken, dass eine Amana nur etwas materielles ist, was man von jemandem geliehen oder anvertraut bekommen hat. Aber in Wirklichkeit ist eine Amana das, was dem Menschen anvertraut wurde. Wir können sagen, dass Allah uns folgendes in dem Vers sagen möchte: “Wahrlich Allah befiehlt euch, O ihr Gläubigen, dass ihr das, was euch anvertraut wurde von Rechten denjenigen erfüllt, die dieses Recht besitzen. Seien diese Rechte von Allah oder von den Menschen!”
Und seien diese Rechte, dass man etwas glaubt bzw. verinnerlicht oder tut oder sagt. Und das man diese Rechte seinem Besitzer gegenüber erfüllt, ohne das etwas davon fehlt oder verändert wurde. Das ist der erste Ratschlag von Allah.
Daher ist das Größte, was uns anvertraut wurde „Tauhid“ (der Ein-Gott-glaube). So hat Allah, der uns dies anvertraut hat, das Recht, dass wir im dieses Vertrauen erfüllen! Und zwar mit allem, was damit verbunden ist. Allah sagt:
„Wahrlich, Wir haben das anvertraute Gut den Himmeln und der Erde und den Bergen angeboten, aber sie weigerten sich, es zu tragen, sie scheuten sich davor. Der Mensch trug es – gewiss, er ist sehr oft ungerecht und sehr oft töricht.“
– Kapitel 33, Vers 72
Unser geliebter Prophet (s.a.w) hat uns etwas anvertraut. Auf uns obliegt es dem Propheten (s.a.w) zu folgen in dem, was uns uber ihn überliefert wurde. Ibn Teymiyye (r.a), ein großer Gelehrter, sagt in seinem Buch „Der Wahre Islam und Iman“, dass zu dem Anvertrauten Gut des Propheten (s.a.w) folgender Hadith gehört: “Der Muslim (Gottergebene) ist derjenige, vor dessen Zunge und Händen die Muslime geschützt sind.”
Der Mu’min (Gläubige) ist derjenige, dem die Menschen ihr Blut und Besitz anvertrauen (können). Der Muhajir (Auswanderer auf dem Wege Allahs) ist derjenige, der die Sünde verlässt. Der Mujahid (Kämpfer auf dem Wege Allahs) ist derjenige, der für Allah gegen seine „Nafs“ (Gelüste) kämpft.
Meine geehrten Geschwister, ebenfalls haben unsere Eltern ein Recht, das anvuns anvertraut wurde, und unsere Familien, unsere Verwandten, unsere Nachbarn und die muslimische Gemeinschaft haben ein Recht, das uns allen anvertraut wurde. Und jede dieser anvertrauten Güter bzw. Rechte haben verschiedene Urteile, die sie mit sich ziehen. Und wenn wir das verstanden haben, sagen wir: “Subhanallah, wie schön ist diese Ermahnung von Allah, so wie Allah seine Ermahnung gelobt hat, als Er sagte: „ Wahrlich, Allah befiehlt euch, anvertraute Güter ihren Eigentümern zu erfüllen.“
TEIL 2
Geehrte Muslime,
durch diesen Vers wird uns deutlich, dass ein Ziel des Islams ist, dass du jedem gibst, was er vor Allah verdient hat. Jeder muss sein Recht bekommen. Allah hat ein Recht bei dir, der Prophet (s.a.w) hat ein Recht bei dir, deine Familie, deine Eltern und deine Geschwister im Islam haben ein Recht bei dir!
Leider vergessen so viele, dass Allah dir zur Pflicht gemacht hat den anderen ihr Recht zu geben. Es wurde vom Propheten (s.a.w) überliefert, auch wenn es verschiedene Meinungen zu dem Hadith gibt, ist doch die Bedeutung wichtig. Er (s.a.w) sagte sinngemäß:
„Gib das Anvertraute dem, der es dir anvertraut hat, und veruntreue nicht, wer dir gegenüber untreu war.“
– Überliefert bei Tirmidhi und er sagte “Hasan Gharib
Die Realität ist, meine geehrten Geschwister, würden die Muslime nach diesem Teil des Verses leben, dann würde die Lage der Ummah ganz anders aussehen
Bevor ich die Khutba beende möchte ich ebenfalls auf die Gemeinschaft hinweisen und betonen, dass sie bei dir, und bei uns allen ebenfalls ein Recht hat. Die Gemeinschaft ist eine Sache, die Allah dir anvertraut hat und Allah wird dich wahrlich am Tag der Auferstehung über deine Gemeinschaft befragen! Hast du ihr ihr Recht gegeben? Hast du dieses Vertrauen erfüllt? So frag dich selbst und sei ehrlich mit Allah, denn Allah kennt dich besser als du selbst.
Wir bitten Allah uns unsere Gemeinschaft zu stärken.