TEIL 1
Liebe Geschwister im Islam,
wir Gläubige werden vom Quran angehalten uns vor Traurigkeit oder Zweifel in Acht zu nehmen. Wir sehen sogar, dass Traurigkeit oft nur im Kontext einer Ablehnung oder eines Verbotes für uns Gläubigen genannt wird. Dies bedeutet wiederum, dass das uns hilft ein aufmerksames Bewusstsein für unsere Gefühle zu entwickeln und so gut es geht ihre Beherrschung nicht dem Zufall zu überlassen. Denn wer kennt nicht die Falle der Depression?
Allah, der Barmherzige, ermuntert uns im Quran und sagt:
“Und zweifelt nicht an Allahs Erbarmen; denn an Allahs Erbarmen zweifelt nur das ungläubige Volk.”
– Kapitel 12, Vers 87
Der wahre Gläubige zweifelt an Allahs Barmherzigkeit nicht sondern pendelt zwischen Hoffnung und Furcht vor Allah. Seine Sünden erinnern ihn an die Strafe Allahs und diese Erinnerung führt dazu, dass er Reue empfindet. Danach empfindet er das Bedürfnis zur Rückkehr zum Allmächtigen und Allvergebenden. Schlussendlich bekommt er die Erkenntnis gute Taten folgen zu lassen. Allah sagt in seinem Buch:
Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.
– Kapitel 39, Vers 53
Die gute Hoffnung auf Allahs Barhmherzigkeit ist mit einer tatsächlichen Besserung gebunden und nicht mit blossem Lippenbekenntnis. Denn Allah prüft unsere Aufrichtigkeit in unserer Rückkehr zu Ihm.
Das Gleichnis von demjenigen, der Auf Allahs Barmherzigkeit hofft ohne dafür etwas zu tun, ist wie jemand der Land besitzt und dieses nicht sät und sich nicht wirklich darum kümmert. Jedoch erwartet er Früchte davon zu ernten. Beide, der tatenlose Gläubige oder der passive Gärtner, werden enttäuscht werden von ihrer Hoffnung. Genauso ist es mit dem Gläubigen. Er hat ein Recht auf Allah zu hoffen, wenn er auch was dafür macht. Das ist der Weg der Mitte.
Es wird berichtet, dass Allah in einem Hadith Qudsi sagt:
“Ich bin so wie mein Diener von Mir denkt, so soll er von Mir denken was er möchte.”
– Übelierfert in Bukhari u. Muslim
TEIL 2
Geehrte Geschwister,
der Muslim soll immer gut über sein Schöpfer denken bei allem was ihm in diesem Leben passiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass wenn ihn eine Prüfung trifft er weiß, dass darin Gutes für ihn liegt und er zufrieden ist mit dem was Allah ihn vorbestimmt hat.
Er soll auch nicht an Allah zweifeln und voreilig sein sondern behutsam mit seinen Gedanken über den Namen Allah, zu dem unser aller Rückkehr ist. Innerlich denkt ein Voreiliger: “Wieso gerade ich?” oder “Ich habe doch gerade gebetet warum passiert mir den sowas?”
Beklage dich nicht über Angelegenheiten, die in der Bestimmung Allahs über dich sind. Vielmehr solltest du versuchen inne zu halten und versuchen zu verstehen, worin für dich der gute Aspekt der Prüfung liegt. Vergiss nicht, dass alleine Der, der dich in diese Prüfung gebracht hat, dir auch wieder helfen kann und dich aus deiner Situation heil herausbringen kann.
Du bist nicht da um die Prüfung Allahs zu ändern. Vielmehr sollest du in dir etwas durch die Prüfung ändern. Versuche es zu verstehen im Guten Denken gegenüber Allah, dem Allwissenden und Allweisen. Denn wir wissen, dass jede Vorherbestimmung Allahs etwas Gutes beinhaltet und eine Prüfung ist um zu sehen, wie wir damit umgehen. Durch die verschiedenen Prüfungen werden ebenfalls unsere Sünden vergeben und unsere Stufe bei Ihm wird erhöht.
Selbst das Wort Fitnah, was im Arabischen für Prüfung steht, lässt sich auf ein Verb zurückführen, womit der Goldschmied sein Steingemisch im Feuer brennen lässt und dadurch das Gold vom restlichen Abfallmaterial zu filtern und um die Qualität zu prüfen.
Es wird berrichtet, dass der Prophet Muhammed (s.a.w) sagte: “
Wem Allah etwas Gutes möchte, den trifft er mit Prüfungen.”
– Überliefert in Bukhari und Ahmad
Dieser Hadith zeigt uns die Weisheit von Allah. Er will seine Diener durch diese Prüfungen nicht quälen. Deswegen müssen wir immer gut von Ihm denken und auf seine Hilfe und Barmherzigkeit hoffen und nicht zu den unwissenden Zweiflern gehören, so wie es im Quran heißt:
“Und wenn Wir dem Menschen Gnade erweisen, wendet er sich ab und geht beiseite; wenn ihn aber ein Übel trifft, gibt er sich der Verzweiflung hin.”
– Kapitel 17, Vers 82
Abu Hurayra überliefert, dsas der Prophet (s.a.w) sinngemäß gesagt hat:
“Es trifft den Gläubigen keine Erschwernis oder Erschöpfung und weder Sorge noch Trauer noch Schaden, selbst wenn er von einer Nadel gepikst wird ohne das Allah dadurch seine Sünden vergibt.”
– Überliefert in Bukhari u. Muslim
Dieser gewaltige Hadith ist eine frohe Botschaft die einem ermuntert und mit Standhaftigkeit alles ertragen lässt, was einem in diesem Leben widerfährt. Auch wenn die Gelehrten sagen, dass durch diese Dinge nur die kleinen Sünden vergeben werden, da die großen Sünden eine aufrichtige Reue benötigen ist es trotzdem ein Grund das man mit Hoffnung in die Zukunft blickt. Außerdem führt dieser Hadith dazu, dass man gut von seinem Herrn denkt.
Möge Allah der Barmherzige uns gut von Ihm denken lassen und uns unsere Sünden vergeben.