Der Umgang mit dir selber und die Einheit

Alles Lob gebührt Allah dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen. Wen Allah rechtleitet, den kann keiner in die Irre führen und wer in die Irre geht, für den gibt es keinen der Ihn rechtleiten kann. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt der das Recht hat angebetet zu werden außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammed (s.a.w) sein Diener und Gesandter ist.

 

TEIL 1

 

Meine Geschwister im Islam,

wir können beobachten, dass die Stunde der Abrechnung sehr nah ist. Die meisten der kleinen Zeichen vor der letzten Stunde sind schon eingetreten. Wir thematisieren in dieser Khutba eines von diesen Zeichen; die offene Feindschaft gegenüber dem Islam im Allgemeinen. Der Prophet (s.a.w) sagte sinngemäß in einer authentischen Überlieferung: „Die Völker werden über euch herfallen, wie hungrige Männer über aufgetischtes Essen. Da fragte jemand unter den Sahaba (r.a): “Ist es so, weil wir zu dieser Zeit so wenige sein werden oh Gesandter Allahs?” Da sagte er (s.a.w): “Ihr werdet zu dieser Zeit sogar viele sein, aber ihr werdet wie Schaum am Meer sein.“

Geehrte Geschwister, was unternimmt der Schaum gegenüber den Wellen des Meeres? Er schwimmt mit und lässt sich tragen, er wehrt sich nicht. Um gegen diese schwäche voranzugehen wäre die Lösung auf dem Wege Allah’s eine Einigung zu haben. Um eine Einigung zu erreichen müssen wir einen wichtigen Punkt verstehen: Es gibt und wird keinen Menschen geben, der keine Fehler macht!

Wir müssen realistisch sein und nicht realitätsfremden Idealen nacheifern. Weil es eben keinen fehlerfreien Mensch gibt, brauchen wir dazu eine Anleitung von unserer Religion, wie wir die Prioritäten richtig setzen. Es ist keine Schande Fehler zu begehen. Aber es ist die größte Schande, dass wenn wir einen Fehler begehen, keine positive Veränderung folgen lassen und darauf beharren. Was noch schlimmer als das ist es, wenn jemand einen Fehler macht und diesen versucht rechtzufertigen.

Es ist sehr traurig, wie einige Geschwister mit ihren Fehlern und Sünden umgehen. Anstatt Allah zu fürchten und vom Irrweg zur Rechtleitung zurückzukehren, beharren einige Geschwister auf ihren Sünden und Fehler und fallen tiefer ins Abgrund.

Meine geehrte Geschwister, es gab schon Fehler zur Zeit des Propheten (s.a.w) und der besten Generationen. Es gab sogar Streitigkeiten, zu denen Allah Verse herab gesandt hat. Allah sagt:

„Wenn ihr miteinander über etwas streitet, dann bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Allah und den jüngsten Tag glaubt. Das ist am besten und am ehesten ein guter Ausgang.“

– Kapitel 4, Vers 59

Diese Offenbarung wurde herabgesandt um die Menschen zu mahnen, aufzuklären und ihnen den richtigen Weg zu zeigen. Und niemand hat dieser Offenbarung widersprochen, außer diejenigen, deren Herzen krank waren.

Die Krankheit in den Herzen von einigen Menschen in der Zeit vom Propheten (s.a.w), die im versteckten gegen den Islam agierten, war der Nifaq (die Heuchelei). Wir leben heute in einer Zeit, in der sich einige Menschen, die sich Muslime nenne, ganz offen das Recht nehmen gegen die originale Offenbarung zu widersprechen! “Das widerspricht meinem Verstand.”, “aber wir leben nun in einer anderen Zeit..” etc.hötz man oft unter einigen Menschen, die sich Muslime nennen, und widersprechen ganz offen der Offenbarung. Es gibt viele Scheinargumente, welche uns von der Einigung der Muslime entfernen.

Als allererstes müssen wir erwähnen, dass eine positive Veränderung innerhalb unseren Gemeinschaften nur möglich ist, wenn diese mit uns anfängt. Wir müssen unsere Religion ernsthaft lernen und uns selber befestigen, bevor wir das von anderen erwarten. Wenn wir die Fehler immer bei anderen suchen wird dies keine positiven Veränderungen mit sich bringen. Allah sagt uns in seinem Buch:

„Oh die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiss, manche Mutmaßung ist Sünde. Und spioniert anderen nicht nach, und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Und fürchtet Allah. Gewiss, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.“

– Kapitel 49, Vers 12

 

Deswegen müssen wir mit uns selber abrechnen und die Veränderung mit uns selber starten, bevor Allah, der Gerechteste und beste Richter mit uns abrechnet! So halte ich mich selbst und euch als aller erstes zur Gottesfurcht an. Denn mit der eigenen Gottesfurcht beginnt man die Fehler zu beseitigen. Und die Herzen näheren sich einander, wenn man hört, wie über einem Entschuldigungen gesucht werden bzw. Verständnis füreinander hat.

 

TEIL 2

 

Meine Geschwister im Islam,

ich erinnere michzu selbst und euch einen guten Charakter zu haben. Denn auch wenn wir alle Fehler haben und eventuell Probleme mit anderen haben, so werden sie niemals mit schlechtem Benehmen gelöst. Sie werden dadurch nur noch größer! Das beste Beispiel für uns ist der Prophet Muhammed (s.a.w) und er sagte:

„Der schlechte Charakter macht die Taten kaputt, so wie Essig den Honig schlecht macht.“

– Überliefert bei Tabarani

Und als letzes erinnere ich mich selbst und euch eine reine Absicht zu haben, dieser Gemeinschaft zu helfen, und die Brüderlichkeit unter uns zu stärken. Das geht nur, wenn wir unseren Nefs erziehen. Allah sagt:

„Was aber jemanden angeht, der den Stand seines Herrn gefürchtet hat und seiner Seele die (bösen) Neigungen untersagt hat, so wird der (Paradies)garten sein Zufluchtsort sein.“

– Kapitel 79, Vers 40-41

Es wird überliefert, dass der Prophet (s.a.w) sagte:

„Ich verspreche ein Haus am Rande des Paradieses dem, der es unterlässt zu streiten, auch wenn er im Recht ist; und ein Haus in der Mitte des Paradieses dem, der es unterlässt zu lügen, auch wenn es aus Spaß ist; und ein Haus am höchsten Ort im Paradies ..Wem ya Rassullullah?! Dem, der einen vorzüglichen Charakter besitzt.“

– Überliefert bei Abu Dawud

Deswegen bitten wir Allah uns zu allen drei Kategorien gehören zu lassen und unsere Gemeinschaft zu stärken und zu vereinen. Möge Allah uns von nichts und niemanden führen lassen außer durch unsere vollständige und innige Treue zu Allah und seinem letzten Propheten Muhammed (s.a.w).

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